Wasserkraft

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Neben Wind und Sonne bietet auch Wasserkraft die Möglichkeit, erneuerbare Ressourcen für die nachhaltige Stromerzeugung zu nutzen. Lesen Sie mehr zur Funktionsweise, zu den Vor- und Nachteilen sowie zum Einsatz in Deutschland.

Definition: Was ist Wasserkraft?

Wasserkraft, auch als hydraulische Energie bezeichnet, ist die Nutzung der kinetischen und potenziellen Energie von fließendem oder stehendem Wasser zur Erzeugung von Strom. Dieses Prinzip ist eines der ältesten bekannten Mittel zur Energiegewinnung und wird seit Tausenden von Jahren genutzt, etwa in Form von Wassermühlen. Heutzutage spielt die Wasserkraft eine zentrale Rolle bei der nachhaltigen Energieerzeugung. Sie wird als eine der saubersten Energiequellen angesehen, da sie keine direkten CO2-Emissionen verursacht und auf einem kontinuierlichen, natürlichen Kreislauf beruht.

Stromerzeugung mit hydraulischer Energie: Wie funktioniert Wasserkraft?

Die Funktionsweise von Wasserkraftwerken beruht darauf, dass fließendes Wasser Turbinen antreibt. Dabei wird die Bewegungsenergie des Wassers auf die Turbine übertragen, die über eine Welle mit einem Generator verbunden ist. Dieser Generator wandelt die mechanische Energie in elektrische Energie um. Je nach Typ des Wasserkraftwerks – ob Speicherkraftwerk, Laufwasserkraftwerk oder Pumpspeicherkraftwerk – kann der Prozess leicht variieren. Das grundlegende Prinzip bleibt jedoch dasselbe: Wasser wird als Antriebskraft genutzt, um Elektrizität zu erzeugen.

Der wesentliche Vorteil dieser Art der Energieerzeugung ist ihre hohe Effizienz. Ein gut geplantes Wasserkraftwerk kann eine Effizienz von über 90 Prozent erreichen. Laufwasserkraftwerke tragen in Flussregionen konstant zur Stromproduktion bei, während Speicherkraftwerke Strom bedarfsgerecht liefern können, was sie besonders wertvoll für die Versorgungssicherheit macht.

Arten von Wasserkraftwerken

Wasserkraftwerke lassen sich in mehrere Typen unterteilen, je nach ihrer Funktionsweise und den geografischen Bedingungen, unter denen sie betrieben werden:

  • Speicherkraftwerke: Stauwerke sind wesentliche Bestandteile von Speicherkraftwerken. Durch das Anlegen eines Stausees wird die potenzielle Energie des Wassers erhöht, die später zur Stromerzeugung genutzt werden kann. Das Wasser wird kontrolliert abgelassen und trifft auf die Turbinen, die dadurch in Bewegung gesetzt werden.
  • Laufwasserkraftwerke: Diese Kraftwerke nutzen die stetige Strömung eines Flusses zur Stromerzeugung, ohne dass Wasser gespeichert wird.
  • Pumpspeicherkraftwerke: Diese arbeiten wie riesige Batterien, indem sie überschüssige Energie speichern, indem Wasser in höher gelegene Becken gepumpt wird, das bei Bedarf zur Stromerzeugung wieder abgelassen wird.
  • Gezeitenkraftwerke: Sie nutzen die Ebbe und Flut der Ozeane, um Energie zu gewinnen.
  • Wellenkraftwerke: Diese erzeugen Strom durch die Bewegung von Meereswellen.
  • Schachtkraftwerke: Eine noch wenig verbreitete, aber innovative Technik, bei der unterirdische Strömungen zur Energieerzeugung genutzt werden.

Vorteile und Nachteile von Wasserkraft

Die Wasserkraft hat eine Reihe von Vorteilen, die sie zu einer attraktiven Energiequelle machen:

  • Vorteile:
    • Emissionsfreie Stromproduktion
    • Hohe Zuverlässigkeit und planbare Energieerzeugung
    • Langlebigkeit von Wasserkraftwerken (oft über 50 Jahre)
    • Möglichkeit zur Speicherung von Energie (insbesondere bei Pumpspeicherkraftwerken)
    • Relativ niedrige Betriebskosten nach der Errichtung
  • Nachteile:
    • Hohe Anfangsinvestitionen und Baukosten
    • Ökologische Eingriffe, wie die Störung von Flussökosystemen und die Beeinträchtigung der Fischwanderung
    • Abhängigkeit von geologischen und klimatischen Gegebenheiten
    • In manchen Regionen Wasserknappheit durch Dürreperioden

Speicherung von Energie durch Wasserkraft

Eine der wertvollsten Eigenschaften der Wasserkraft ist ihre Fähigkeit, als Energiespeicher zu fungieren. Pumpspeicherkraftwerke spielen hierbei eine zentrale Rolle. Sie speichern überschüssige Energie, indem Wasser in höher gelegene Becken gepumpt wird, und geben diese Energie wieder frei, indem sie das Wasser bei Bedarf ablassen.

Wasserkraft in Deutschland

In Deutschland spielt die Wasserkraft eine bedeutende Rolle im Energiemix der erneuerbaren Energien. Vor allem in den südlichen Bundesländern, wie Bayern und Baden-Württemberg, wird sie intensiv genutzt. Laufwasserkraftwerke entlang der großen Flüsse wie dem Rhein und der Donau liefern einen kontinuierlichen Beitrag zur Stromversorgung.

Der Ausbau der Wasserkraft in Deutschland stößt aufgrund geographischer und ökologischer Faktoren auf Grenzen. Dennoch gibt es Bestrebungen, die Effizienz bestehender Anlagen zu verbessern, kleinere Wasserkraftprojekte umzusetzen und innovative Techniken, wie Schachtkraftwerke, zu fördern. In den nächsten Jahren wird es darum gehen, vorhandene Potenziale auszuschöpfen, ohne dabei den Umweltschutz zu vernachlässigen.

Kosten von Wasserkraft

Die Kosten von Wasserkraft variieren stark je nach Größe des Projekts, Standort und Bauweise. Die Errichtung von Staudämmen und Speicherkraftwerken erfordert in der Regel erhebliche Investitionen, jedoch sind die Betriebskosten nach der Errichtung vergleichsweise gering. Im Vergleich zu fossilen Brennstoffen ist Strom aus Wasserkraft langfristig kostengünstig, da keine Brennstoffkosten anfallen.

Zukunftspotenzial

Die Zukunft der Wasserkraft wird von mehreren Faktoren beeinflusst. Zum einen stehen technologische Innovationen im Vordergrund, die die Effizienz und Umweltverträglichkeit steigern könnten. Zum anderen muss die Wasserkraft ihre Rolle im Rahmen der globalen Energiewende verteidigen. In vielen Regionen gibt es weiterhin Potenzial für den Ausbau, während in anderen Gegenden ein verstärkter Fokus auf den Schutz der Ökosysteme gelegt wird.

Hinweis: ENERGYNEST übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität der Angaben. Der vorliegende Beitrag dient lediglich der Information und ersetzt keine individuelle Beratung.

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