Systemrelevanter geht es kaum: Spätestens seit Beginn der Corona-Pandemie, den Lieferengpässen und der plötzlichen Verknappung alltäglicher Güter wie Toilettenpapier ist klar, wie elementar wichtig unsere Grundversorgung mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln ist. Dabei sind wir in der Bundesrepublik vergleichsweise privilegiert: Nach Angaben der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (kurz: BVE) ist das Lebensmittelangebot in Deutschland mit mehr als 170.000 Produkten heute so hochwertig, sicher, nachhaltig, vielfältig und preiswert wie nie zuvor. Doch gerade in Anbetracht der hohen Gaspreise, der pressierenden Energiewende und der zunehmenden Verknappung von Rohstoffen aufgrund der geopolitischen Situation ist klar, dass dieser Status in einem so energieintensiven Industriezweig wie der Lebensmittelindustrie alles andere als selbstverständlich ist. Experten sind überzeugt: Um die Energieversorgungssicherheit konstant und nachhaltig zu gewährleisten, sind moderne Energiespeicherlösungen gefragt.
Hoher Energieverbrauch in der Lebensmittel-
industrie
Rund 83.000.000 Bundesbürger wollen täglich mit frischen Lebensmitteln versorgt werden. Zudem zählt Deutschland weltweit zu den führenden Exporteuren landwirtschaftlicher Produkte. Auch die Energiewende sowie nachhaltige Herstellungs- und ökologisch verantwortungsvolle Haltungsprozesse spielen für Produzenten und Verbraucher eine wichtige Rolle. Wird die Energieerzeugung zu teuer, hat das gravierende Auswirkungen auf alle Bereiche der Lieferkette.
In Deutschland herrschen hohe Anforderungen an die Herstellung, den Transport, die Lagerung und die kontinuierliche Kühlung verderblicher Waren. Insgesamt wurden 2020 für die Lebensmittel- und Getränkeproduktion in Deutschland rund 236.344 Terajoule aufgewendet. Über die Hälfte dieses Energieverbrauchs wurden durch Gas gedeckt, circa ein Prozent kam aus regenerativen Energiequellen wie Wind- und Solartechnik. (Quelle: BMEL; Energieverbrauch des Produzierenden Ernährungsgewerbes)
Gas in der Lebensmittelindustrie: So ist der Stand
Da diese Zahlen noch nicht die aktuelle geopolitische Lage und die Gasknappheit berücksichtigen, wird schnell klar, wie wichtig die Sicherung der Energieversorgung für die Lebensmittelindustrie ist. Wenn Gas nicht in ausreichender Menge verfügbar, zu teuer und schlichtweg nicht mit den Nachhaltigkeitszielen von Industrie und Verbrauchern zu vereinbaren ist, müssen Alternativen gefunden werden. Zwar hat der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland hohe Priorität – die Volatilität dieser Energiequellen kann jedoch für einen Industriezweig, der stark auf Versorgungssicherheit angewiesen ist und hohe Qualitätsanforderungen aufweist, Herausforderungen bereithalten.
Aktuelle und zukünftige Herausforderungen bei der Energieversorgungssicherheit lösen
Während des gesamten Produktionsprozesses und der Lieferkette ist die Lebensmittel- und Getränkeindustrie auf kritische, energieintensive Anlagen angewiesen, um eine gleichbleibend hohe Qualität zu gewährleisten. Gerade die Tiefkühl – und Frischeindustrie warnte vor diesem Hintergrund im vergangenen Herbst bereits vor drohenden Produktionsstopps in der Lebensmittelindustrie angesichts der hohen Energiepreise. Diese seien, so hieß es in einem offenen Brief an die Bundesregierung, insbesondere für Unternehmen kleiner und mittlerer Größe kaum mehr zu stemmen.
Neben staatlichen Beihilfen und Entlastungen, etwa durch das Energiekostendämpfungsprogramm, ruht große Hoffnung auf modernen thermischen Energiespeicherlösungen wie der ThermalBatteryTM von ENERGYNEST.
Neue Wege für die Energieversor-
gungssicherheit in der Lebensmittel-
industrie
Der Vorteil: Thermische Speichertechnologienbilden eine vergleichsweise schnell umzusetzende Alternative zu fossilen Rohstoffen. Sie ermöglichen Industrieunternehmen, den Strom in sonnen- und windstarken Zeiten kostengünstig aus dem Netz zu beziehen, zu speichern und auf Abruf wieder abzugeben. Im Inneren der ThermalBatteryTM von ENERGYNEST etwa, die unkompliziert in die meisten industriellen Prozesse integriert werden kann, wird diese Energie anschließend in Form von Wärme in einem Hochleistungswärmebeton namens „Heatcrete“ gespeichert und bei Bedarf wieder in Form von Dampf in die Prozesse zurückgeführt.
Energiespeicher und erneuerbare Energien – wo liegen die Vorteile?
Die Dekarbonisierung, die Bezahlbarkeit von Energie und die Energiesicherheit – insbesondere die Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern – gelten als wesentlichen Ziele der industriellen Energiewende, die gerade in der energieintensiven Lebensmittel- und Getränkeindustrie eine wichtige Rolle spielt.
Hier können thermische Energiespeicher eine wichtige Rolle übernehmen, da sie sowohl die regenerativ erzeugte Energie speichern als auch überschüssige Prozesswärme in Form von Dampf nutzbar machen können.
Gut zu wissen: Mithilfe von Energiespeichern können auch eigene Anlagen für erneuerbare Energien in die Produktion integriert werden – so wird zusätzlich die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen gefördert.
Energieversorgung für die Industrie langfristig absichern
Diese Flexibilität ist gerade vor dem Hintergrund der langfristigen Energieversorgung der Lebensmittelindustrie unverzichtbar, da Wärme für industrielle Prozesse konstant bereitgestellt werden muss. Gleichzeitig gelingt es Industriebetrieben mithilfe von thermischen Energiespeichern, die schwankende Leistung von Wind- und Solaranlagen gut skalierbar und langfristig auszugleichen – schließlich können die Speicher nach einmaliger Implementierung in den jeweiligen Anlagen rund 30 Jahre lang in Betrieb sein.
Versorgungs-
sicherheit und Energiewende aktiv mitgestalten
Für Unternehmen, die die Energiewende aktiv mitgestalten und gleichzeitig die Versorgungssicherheit der Konsumenten gewährleisten wollen, sind thermische Speicherlösungen eine attraktive Lösung. Insbesondere bei Prozessen, die Temperaturen zwischen 100 und 400 Grad Celsius erfordern und bei denen Wärme vor allem in Form von Dampf eingesetzt wird, überzeugt die ThermalBatteryTM von ENERGYNEST durch ihre hohe Effizienz. Die zusätzliche Möglichkeit, Abwärme zu recyclen, senkt nicht nur Energiekosten im Unternehmen. Auch die Gesamtkosten der Energiewende reduzieren sich, da Speicher auf diese Weise eine flexiblere Nutzung grüner Energie ermöglichen. Von den gesunkenen Kosten profitieren natürlich auch die Verbraucher, die eine lückenlose Versorgung mit frischen, möglichst nachhaltig erzeugten Lebensmitteln fordern und bezahlen.
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